…weiheils Kindleihein trihinken will *flöt*

Achtung: langer Post übers Stillen, einhändig getippt weil: Böhnchen hängt an der Brust.

Am Anfang war da ein schlappes Kind, schlapp durch eine Woche versuchter Geburtseinleitung und Neugeborenengelbsucht. Deswegen klappte das mit dem Stillen erstmal nicht so richtig – sie war einfach zu schwach, um ordentlich zu saugen und schlief die meiste Zeit.

So war ziemlich bald der Moment gekommen da es hieß sie habe zuviel abgenommen und ich müsse nun Fertignahrung zufüttern und ausserdem abpumpen (und das alle 3 h, tags wie nachts…).

Damit wurden wir denn auch nach Hause entlassen. Die Mahlzeiten sahen in den folgenden Wochen so aus: stillen, Abgepumptes zufüttern, Plastikmilch (schöner Begriff, danke Frau Blümel!) zufüttern, abpumpen für die nächste Mahlzeit. Mit wickeln, aufstoßen lassen und wieder einschläfern (damit überhaupt Zeit zum Pumpen ist) sowie den Flaschenkram spülen und sterilisieren locker eine Angelegenheit von 2 h. Und dann kann man direkt wieder von vorne anfangen.

Besonders spaßig nachts, wenn man dann zwei Stockwerke in die Küche hinabsteigen muss wegen besagtem Flaschenkram.

Mit den Wochen wurde das Böhnchen kräftiger und trank besser an der Brust, ich musste weniger zufüttern. Mit dem Überschreiten des Geburtsgewichtes kam das o.k. meiner Hebamme, die Plastikmilch zu reduzieren bzw. wegzulassen.

Aaaalso, dachte ich, dann auf die harte Tour! Wir haben uns eine Woche aufs Sofa gesetzt und nichts anderes getan als gestillt. Der Gatte fungierte als Butler und die Erdnuss, so sie denn auch mal was von Mama haben wollte, musste sich zum Vorlesen auf die jeweils „freie“ Seite quetschen.

Anstrengend wars, aber ein voller Erfolg: 260 g hat das Böhnchen in dieser Woche zugenommen!
Angespornt durch diesen Erfolg und die Tatsache, dass ich in dieser Nacht, als ich die Flaschen spülen wollte, die Treppe runtergefallen bin und mir fast das Schienbein gebrochen hätte, beschloss ich spontan, von jetzt an auch nachts voll zu stillen!

Das machen wir jetzt seit Montag und es klappt wirklich gut. Noch haben wir tagsüber keinen gescheiten Rhythmus und das Frollein hängt viel zum Schnuckeln an der Brust, aber das kriegen wir auch noch hin.

Ich hatte wirklich viele Zweifel, ob wir das hinkriegen würden. Reicht meine Milch? Schafft das Böhnchen das mit dem Saugen oder ist sie schon saugverwirrt durch die Flasche? Undsoweiterundsofort…

Und es gibt wirklich ziemlich viele Leute, die einem totalen Schmuh erzählen bzw. nicht sehr hilfreich sind was Stillunterstützung angeht, obwohl sie es besser wissen sollten (viel zu viele der Schwestern und Hebammen in der Klinik). Die ungeduldig sind, „mal eben“ dazwischengreifen, um das Kind anders anzulegen, die gepumpte Milchmenge abschätzig beäugen, einem sagen, dass man das ganz falsch macht etc.

Aber einige gibt es auch, die einen immer wieder ermuntern und die einen großen Anteil daran haben, dass wir es bis hierhin geschafft haben:

* die wunderbare Hebamme, die das Böhnchen auf die Welt geholt hat und dafür sorgte, dass die Dame so schnell wie möglich an die Brust kommt

*die nette Hebammenschülerin Anika, die immer Zeit un ein offenes
Ohr hatte. Nach dem ersten Abpumpen sammelte sie die 2 ml (!) sorgfältig mit einer Spritze aus der Pumpe als wärs flüssiges Gold, überreichte sie mir freudestrahlend und lobte mich.

*meine Nachsorgehebamme Elke, die immer gesagt hat, dass sie an uns glaubt und nie zweifelnd geguckt hat

*mein Göttergatte, der neben Muttivollversorgung den ganzen Haushalt geschmissen und die Erdnuss bespaßt hat

*die Erdnuss, die mit nur wenig Murren viel zurückgesteckt hat in letzter Zeit und eine liebevolle große Schwester ist

*das Böhnchen selbst!

DANKE!!!

(Mein Gott, ne Oscarrede isn Sch.. dagegen *ggg*)

Wer diesen Satz liest, hat bis zum Ende durchgehalten und wird hiermit zum besonders treuen Leser gekürt!

Ach ja, gestrickt hab ich auch: ungefähr 7 cm Zauberballstrumpf als das Böhnchen letzten Sonntag den Tatort verschlafen hat 🙂

Fürs Durchhalten:

diezwei