Böhnchen


Meine Mädels zoffen sich bevorzugt am Esstisch. Und da fiel mir dieser Tage deutlich auf, welche Steigerung die Drohungen des Böhnchens vorweisen.

Waren wir vor zwei Wochen noch bei:

„Und dann ess ich meinen ganzen Toast auf ohne einen einzigen Bissen für DICH!!!!!“
(…sie hatte „einen Bissen für Mama, einen für Papa…“ gespielt)

…klang das vorgestern schon anders:

„Und dann beiss ich Dir den Kopf ab!“

„—-“

„Und ich kann ihn GANZ RUNTERSCHLUCKEN!!!!!“

😯

(Das Kind ist zweieinhalb. Hab´ich irgendwas falsch gemacht?) *räusper*

Liebes Böhnchen!

Nun bist Du schon sooooo groß *SchniefundgleichzeitigvorStolzplatz*

Du bist ein super Spazierkind und kannst flitzen wie nur was. Du kannst klasse werfen. Eine Sabbelschnute bist Du auch, das brauche ich wohl kaum extra zu sagen 😉 Du kannst hüpfen wie ein Känguruh und turnst ganz toll. Du kannst vier Sachen abzählen und malst die schönsten Kringel der Welt. Das alles hast Du in nur 2 Jahren von null auf hundert gelernt!
Ausserdem bist Du witzig und lieb, durchgeknallt, einfach süß, klug und schön und zehntausend andere Eigenschaften, die mir grade nicht einfallen…

ALLES LIEBE ZUM GEBURTSTAG!!!

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Böhnchen, mit vollem Mund: „Ich muss noch eima runtersssucken, dann bin ich satt. Dann kann ich ein Gummibärsssen haben!“

Unschlagbare Logik für knapp zwei, würde ich mal sagen.

Und so charmant vorgetragen, dass man nicht widersprechen kann und auf der Stelle die Gummibärchendose auspackt 😉

Heute hab´ ich dem Böhnchen zum ersten Mal die Haare geschnitten.
Stolz wie Bolle saß sie auf dem Hocker und ließ die Prozedur über sich ergehen. Ich bin aber froh, dass sie Locken hat, denn sie hat natürlich trotz Spaß nicht wirklich stillgehalten – bei glatten Haaren würde es jetzt glaube ich seeeehr selbstgeschnitten aussehen… So ist es aber prima geworden – bis auf den Pony, das hätte ich mir mal lieber sparen sollen. Aber dafür haben wir eine reichlich große Haarspangensammlung und können das wieder wegtarnen.

Zum letzten Mal habe ich mir heute aus meiner geliebten Thermoskanne einen Kaffee eingeschenkt. Bevor der Gatte sie beim Staubsaugen zu Fall brachte und ihr Innenleben zu Bruch ging.

*RIESENGROßER SEUFZER MIT TRÄNCHEN*

Die Thermoskanne war älter als ich und hat meiner Oma mütterlicherseits gehört, die gestorben ist, als ich sechs war. Entsprechend habe ich nicht sooo viele Erinnerungen an sie. Und die wenigen sind mit dieser Kanne verknüpft, denn bei uns spielte sich das Familienleben hauptsächlich in der Küche ab.

Oft habe ich beim Anblick der Kanne daran gedacht, wie meine Oma, meine Mama und ich am Küchentisch saßen, jede mit einer Tasse (meine Tasse bei Oma war aus weissem Blech mit roten Punkten) und dann stippten wir runde Eierbiskuits. Wenn man nicht schnell genug war, brach der Keks im Kaffee (bzw. der Milch) auseinander und man hatte die ganze Pampe in der Tasse. An besonderen Tagen gab es den leckeren Marzipanstollen vom Bäcker Waigner und ich kriegte einen Minischluck Kaffee in meine Milch.

Nun steckt sie in der Tonne, die Kanne die den Kaffee gefühlt ewig heiss hielt, mich auf den Fahrten von Basel nach Hamburg begleitet hat als ich frischverliebt den jetzigen Göttergatten besuchte, die mit uns (immer noch frischverliebt) am Ostseestrand war und auch ansonsten einiges mit uns erlebt hat. Und ich bin so traurig wie ich es selten bin wenn ich mich von einem Ding trennen muss, weil mein Herz nicht an vielen Dingen hängt.

Kann ich mir ein Leben mit einer neuen Thermoskanne vorstellen? Das wird auf jeden Fall eine lange Suche…

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Hier ist sie zu sehen, wie sie mit mir meinen 28. Geburtstag feiert 🙂

Böhnchen, an ihre Nase tippend: „Kann ich den Popel da drin sehäään?“

:mrgreen:

Nach Erdnusslob muss das Böhnchen ja auch noch einen Post kriegen.

Die ist so witzig im Moment, die olle Sabbeltasche. Seit einigen Tagen passiert die Tagesverarbeitung abends direkt nach der Einschlafmilch, verbal. Dann wird alles erzählt, was ihr den Tag über so wichtig erschien, danach: Schnuller rein und einschlafen. Gestern hat sie mir noch über die Wange gestreichelt und gesagt: „Ich hab dich lieb, Mama!“

*SCHMEEEEEEEEEEEELZDAHIN*

Sie war ja bisher ein eher schwieriges Einschlafkind und wachte oft beim Hinlegen wieder auf mit viel Geschrei. Neuerdings haben wir einen fiesen Trick: wenn das passiert sagen wir: „Ich geh nur schnell aufs Klo, bin gleich wieder da!“ – und das Kind entspannt sich sofort und schläft!

Gestern mittag konnte sie nicht einschlafen und erzählte die ganze Zeit. Dann fiel der Satz: „Und gleich gehst du pieschern, ne?“

Mann, hab ich mich da ertappt gefühlt. Und das von einer nicht mal 2jährigen. Das kann ja noch heiter werden mit dem Mädel 😉

Böhnchens Little Sisters Dress ist doch deutlich eng und kurz geworden. Somit war es Zeit einen Nachfolger zu stricken.

Frei nach dem Motto „never change a running system“ habe ich das gleiche Teil nochmal in größer gestrickt. Version eins war ein klasse Basicteil und wurde wirklich viel getragen. Das Muster ist einfach und mit Erfolgsgarantie und das Ergebnis zuckersüß. Ein Selbstgänger.

Das Bangen nach dem Waschen erwies sich als unberechtigt. Komisch – es fühlte sich wirklich verfilzt an und war im nassen Zustand gerade Mal so groß wie sein Vorgänger…kann mir das bitte mal jemand erklären? In Zukunft gibts auf jeden Fall nur noch Handwäsche – noch so eine Zitterpartie verkrafte ich nicht.

Langer Rede kurzer Sinn:

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Bedingt durch den hohen Anteil an Pflanzenfasern (80% Bambus, 20% Schurwolle) hat das Garn einen sehr weichen Fall und einen seidigen Glanz. Ausserdem fühlt es sich kuschelweich an. Sehr preisgünstig ist es ausserdem (1,50 € pro 50 g) – das macht mich ja fast schon misstrauisch und ich suche den Haken an der Sache… Aber bisher habe ich mit den Garnen von Supergarne ganz gute Erfahrungen gemacht (besonders mit der Sockenwolle). Also nehmen wir das mal so hin 😉

Sticken muss ich ganz deutlich noch üben. Ich habe im Kettenstich eine Blume aufgestickt, die von weitem sehr nett aussieht…von nahem fällt mir dazu nur „wonky“ ein. Das nächste Mal stricke ich einfach ein Blümchen und näh das dann auf.

Mir ist aufgefallen, dass die Knopfleiste an dem Teil echt überflüssig ist, da der Ausschnitt locker groß genug ist, um da so durchzuschlüpfen. Sollte ich das nochmal stricken, lasse ich den Schlitz auf jeden Fall weg und nähe nur Zierknöpfe an.

INFO

Garn: Bamboo Blues in der Farbe polargrau (04420)

Nadel: Knitpicks Harmony 3,5 mm

Muster: Little Sisters Dress, Gr. 6 Mon ( da dickeres Garn passt es für 2 Jahre)

Das Böhnchen wächst wie Unkraut.

Und schneller, als ich stricken kann. Deswegen trägt das arme, arme Kind jetzt die Draussenstricksachen der großen Schwester auf.

Zum einen den Restepulli, den ich mal für in den Garten gestrickt hatte und die heissgeliebte, vielgetragene und unterwegs bewunderte Erdnuss Surprise Jacket.

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Zum Vergleich:

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Fürs Böhnchen habe ich eine Collared Pixie-Mütze gestrickt. Da kann nix verrutschen und alles ist fein warm eingepackt. Sieht auch total süß aus, ist nur leider mit der ersten Wäsche beträchtlich gewachsen…

Damit hatte ich bei Sockenwolle überhaupt nicht gerechnet! Das muss wohl mit dem Maschenmuster zusammenhängen, denn bei Socken ist mir das noch nie passiert.

Nun liegt die Mütze leider nicht mehr am Gesicht an (was ja aber genau der springende Punkt bei dieser Art von Mützen ist). Ich werde vorne ein Hutgummi einziehen. Wenn das nichts bringt muss ich in den sauren Apfel beissen und die Mütze nochmal eine Nummer kleiner stricken.

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Die Mütze wird mit doppeltem Faden gestrickt. Ich habe eine unifarbene SoWo und eine mit langem Farbverlauf genommen.

Die Anleitung ist so einfach wie genial. Nach dem rundgestrickten „Schalteil“ wir in Reihen gearbeitet. Das Grundmuster ist 2 re / 2 li, wobei an den vorderen Rändern begonnen wird, abwechselnd glatt rechte und glatt linke Querrippen zu stricken, die alle 3 Reihen um 2 Maschen nach hinten verlängert werden. Umständlich beschrieben aber easy peasy zu stricken und das Muster sorgt für eine wunderbare Passform.

(So denn dat Ding nich wächst. GRRR:)

Das Böhnchen entwickelt sich zum völligen Draussenkind. Das macht sie zwar quasi täglich badewannenreif, ist aber trotzdem schön 🙂

Nachmittags ist jetzt immer ein An-der-Hand-Spaziergang angesagt, was den angenehmen Nebeneffekt hat, dass das Kind wesentlich besser schläft.
Und die Dame hat solchen Spaß! Alles wird erkundschaftet – Maulwurfshügel plattgeklopft, mit Stöckchen auf dem Weg gemalt, Eicheln gesammelt und geworfen und das Blätterrauschen in den Bäumen bewundert. Ach, herrlicher Herbst.

Da das Wetter hier ausnahmsweise mal jahreszeitenentsprechend recht schön ist, können wir noch ein bisschen unseren Draussenpulli ausführen:

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Die süße Eulenmütze hat unsere (bloglose) Freundin Käthe genäht, für jedes Mädel eine. Die beiden sehen total süß aus damit (auch wenn man´s auf diesen Bildern nicht sieht, weil sie scheps sitzt…)

Weil so ein Baumwollmützchen den Hamburger Herbstwinden evtl. nicht so richtig gewachsen ist, hab ich nun ein Mützchen aus lila Sockenwolle auf den Nadeln. Mal sehen, wie´s wird.

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