Meine Güte, ein wahrlich ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Kam nur mir 2008 so kurz vor?

Stricktechnisch war dieses Jahr im Hause Erdnuss eher unspektakulär, wenn auch einige Teile fertig geworden sind. Das waren jedoch alles 0815-Teilchen, die zwar nett aussehen, getragen und geliebt werden, die aber einzig gestrickt wurden um zwecks Entspannung die Nadeln zu schwingen und nicht, um meine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Nadelkunst zu erweitern.

Was wurde eigentlich aus…

…dem Tangled Yoke Cardigan?
Den hatte ich ja „auf Halde gelegt“ für bessere Zeiten wenn ich wieder denken und stricken gleichzeitig kann. Liegen tut er immer noch, aber nicht mehr, um weitergestrickt zu werden. Der wartet nur noch aufs Ribbeln, da ich seitdem schlappe 14 kg abgenommen habe.

…den Sidewinder Socks?
Die sind quasi fertig, nur wartet der zweite IMMER NOCH auf die Endlos-Maschenstichnaht. Ich warte mal mit.

…den Firestarters?
Einer ist fertig, der andere auf halber Höhe kurz vor der Ferse. Im ersten habe ich einige Fehler im Zopfmuster. Damals wars mir egal, deswegen habe ich einfach weitergestrickt. Inzwischen bin ich wieder etwas mehr „auf der Höhe“ und es nervt mich doch – somit bin ich eher unmotiviert, die Socken so wie sie sind zu beenden.

…den Fürst Pückler Strümpfen?
FERTIG! (Foto folgt. Irgendwann.)
Allerdings hat der zweite eine klitzekleine braune Spitze, weil ich schlichtweg zu blöd war, den Garnverbrauch einzuschätzen und es dann natürlich gerade nicht reichte.
Ich liebe sie trotzdem heiss und innig, die sind so herrlich mollig aus Steffis handgefärbter Merino!

Ausserdem fertig: zwei Paar Socken aus 6fach-SoWo für die Erdnuss, eines davon auch zur Hälfte zweifarbig weil siehe Fürst Pückler.

Sei´s drum, 2008 hatte anderes und wichtigeres zu bieten!

Wenn ich so dran denke, mit was für einem zarten Würmchen wir zum Jahreswechsel 07/08 aufbrachen…



Dieses Jahr haben wir ein selbstbewusstes kleines Mädchen an unserer Seite, das

– gestern an Papas Hand an der Harburger Aussenmühle spazierte
– Papa gerade die Wurst vom Brot klaut
– wie ein Buddha auf dem dicken Kissen in der Spielecke sitzt und uns ein halbes Dutzend Bücher nacheinander „vorliest“
– mit breitem Grinsen „Mama“ zum Papa sagt, obwohl sie wunderbar „Papa“ sagen kann (aber nur, wenn er´s nicht hört…)
– routiniert aber sehr schwungvoll rückwärts vom Sofa absteigt, so dass mir der Atem stockt
– täglich mindestens einen Apfel wegschnubbelt; ausserdem beliebt: Leberwurstbrot, Kümmelstange und Rotkohl. ???
– auf Aufforderung Sachen von Boden aufhebt und auf den Tisch stellt, Türen öffnet und schliesst und konzentriert unter die Kommode luschert, ob sich da noch ein Spielzeug hinverirrt hat
-Mama und Papa liebevoll mit Nanokrümeln füttert
– mit Hingabe Klavier „spielt“, obwohl sie nur auf Zehenspitzen die Tasten erreichen kann

Stillschweigen bewahren wir über:

– Leberwurst auf der ibook-Tastatur
– in Minischnipsel zerrissene Taschentücher im ganzen Wohnzimmer
– die Testreihen zum Thema „sind Mamas Haare wirklich festgewachsen?“
– dezente Wutausbrüche als Antwort auf das Wörtchen „Nein“

Mein liebes Erdnüsschen, ich danke Dir für Dich!

(Und bin auch ein klitzekleines bisschen stolz, dass wir das bisher alles so gut hingekriegt haben).

Reinhard Mey findet für mich die passenden Worte:

„Abends an deinem Bett zerrinnt das Wichtige zur Nichtigkeit,
ratlos und voller Dankbarkeit steh ich vor Dir,
und ich empfind
so etwas wie Demut, mein Kind.“

Zum Schluss möchte ich Euch daran teilhaben lassen, warum es für mich häufig so schwierig ist, einen anständigen Blogpost zu schreiben:


Wir wünschen Euch allen einen schönen Jahreswechsel!