Erdnuss


Ganz still, heimlich und überraschend ist die Erdnuss vor drei Wochen drei Jahre alt geworden.

„Heute bin ich schon drei, aber gestern, da war ich noch zwei!“ erzählte sie jedem, der´s hören wollte oder auch nicht.

Wir haben natürlich ein rauschendes Fest gefeiert, mit viel mehr Gästen als geplant (sechs plus Erdnuss) und hatten eine Menge Spaß.

Und neben ganz viel Stolz und Freude über mein großes Kind macht sich bei mir auch ein bisschen Wehmut breit, dass sie mir schon wieder ein Stückchen mehr entwachsen ist. Wahrscheinlich empfinde ich das momentan noch krasser dadurch, dass das Böhnchen ja quasi noch in Symbiose mit mir (oder meiner Brust) lebt…

Herzlichen Glückwunsch, meine kleine Große!


drei
Geschenkbespielung im Schlafanzug

Erdnuss:“Ich fahr jetzt mit dem Fahrrad zum Supermarkt und kauf mir ein Hochzeitskleid!“
Ich:“Oh, wen heiratest du denn?“
E:“Den Papa.“

———

P:“Ich hab Dich lieb bis zu Oma Uschi und zurück.“
E:“Neeeee, bis zum Eis-Müller!“

*Prust*

Die Erdnuss plappert mehr denn je und gibt wunderschöne, lange Sätze von sich.
Einige davon hört man gern, auch immer wieder. Andere lieber nicht.

– Maaaaaamaaaaaa, ich hab´einen Bollen auf die Terrasse gemacht!

– Oma, kochst du für Mama auch einen koffeinfreien Kaffee?

– Darf ich *Böhnchens* Schieterwindel wegbringen?
(…Du darfst,mein Kind. Aber nur, weil Du es bist.)

– Mama, Du bist keine richtig gute Babymama, wenn du immer *Böhnchens* rechtes Ohr umknickst!
(Passiert mir immer beim Stillen)

Im Stau: – Wenn wir so langsam fahren kommen wir ja nie nach Hause!
(Ach so.)

Immer noch im Stau, mir die Trinkflasche nach vorne reichend: – Ich bin fertig, du kannst jetzt wieder schneller fahren.

Zu Opa, der gerade „Zum Donnerwetter“ geschimpft hat: – Aber es ist doch gar kein Donnerwetter. Schau mal raus, da scheint die Sonne!

Mitten in der Nacht, als ich gerade das Böhnchen stillen möchte, überraschenderweise auf unserer Bettkante sitzend: – Als ich nicht mehr schlafen konnte dachte ich, ich wollte einfach mal zu euch nach oben kommen.

Ach ja, Freuden des Elternseins…

Die Erdnuss schläft ja nun ein Stockwerk tiefer als wir. Deswegen bekommt man früh auch nicht immer gleich mit, wenn die Dame wach ist.

Sie schleicht dann auch mucksmäuschenleise durch die Gegend, während die ahnungslosen Eltern ruhig weiterpofen.

Neulich fand ich dann früh das hier vor:


creme

Ca. eine halbe Dose N*veacreme war auf dem ganzen Kind und im Badezimmer verteilt 🙂

Die Dame strahlte und auch ich konnte lächelnd die Fassung bewahren. Weniger witzig fand ich es, als sie das zwei Tage später mit der a*teuren Allergikerwundschutzcreme wiederholte…

Auch beliebt: auf dem Klo balancierend mit viiiiiiiiel Zahnpasta Zähne (und sonstiges) putzen, packungsweise Damenbinden verkleben, den Wäschekorb leeren und dessen Inhalt durchs Treppengitter auf der Treppe verteilen…

Manchmal kommt sie aber auch einfach zu uns nach oben geklettert und fragt ganz reizend:

„Mama, soll ich Dich jetzt aufwecken oder früher?“

Hihi. Was für ein Alter…

…Dein Kind schon wieder ein „Stück größer“ geworden ist, wenn

  • es plötzlich nicht mehr in die „Baby-Schlafanzüge“ mit Fuß passt, sondern die Zweiteiler trägt (und gleich viiiiel erwachsener aussieht)
  • es morgens die elterliche Bettdecke wegzieht mit den Worten: „Ihr müsst mal aufstehen, ihr schlappen Nudeln!“
  • es mit dem 7-jährigen Nachbarsmädchen Verstecken spielt und dabei mühelos bis 10 zählt
  • es eineinhalb Stunden beim ersten Playdate alleine bei der Spielgruppenfreundin bleibt ohne einmal nach Mama zu fragen
  • es abends beim Gutenacht-Sagen hinzufügt: „Und was sagst Du noch? Dass ich nicht wieder aus dem Bett kommen soll?“ (Ääääääähm…bin ich so durchschaubar?)

SOIFZ.

Die Dame erfindet zur Zeit immer wieder witzige Begriffe. Die meisten vergisst man leider sehr schnell wieder, aber einige schaffen doch den Weg in den allgemein-familiären Sprachgebrauch (oder hier in den Blog damit sie nicht verlorengehen…)

Kohlensaft – Cola

ungeschlimmig – nicht so schlimm

aufstrippen – auffädeln

Butterkäse – jeglicher Schmierkäse, weil man den wie Butter verstreichen kann

Während ich vorhin zwecks Grundreinigung in der (zur Zeit nicht ordentlich spülenden) Spülmaschine rumkroch, kam mein Töchterchen auf die Idee mucksmäuschenstill nicht nur alle eben aufgeräumten Spielsachen im gesamten Wohnzimmer zu verteilen. Nein, es mussten auch noch Spielmatte und Holzfußboden künstlerisch mit Kreidegemälden verschönt werden.

Schon von der Spülmaschinenaktion ordentlich genervt motzte ich natürlich, was das Zeug hielt, überreichte einen Lappen zum Saubermachen und ging zum Ausdampfen zurück in die Küche.

Und was tut das Kind bei Lappenrückgabe?

Schaut mir offen in´s Gesicht und sagt:

„Mama, darf ich mich bei Dir entschulden, dass ich so unordentlich war?“

Tja, und da hab´ ich geheult…

…von der Gartenarbeit.

So saß Frollein Erdnuss am ersten richtigen Frühlingstag dieses Jahres an der Terassentür zum Verschnaufen:


pause

Frollein ist seit kurzem in einer Spielgruppe, und da wird natürlich auch Fasching gefeiert.

Nun sind Kinderkostüme ja sauteuer, und zu dem was sie darstellen, hat die Dame größtenteils gar keinen Bezug.

Hingegen steht sie total auf Geschichten vom Bauernhof.

Also haben wir kurzerhand die Gummistiefel poliert und die Küchenschürze zweckentfremdet, geschmückt mit ein bisschen Osterdeko aus dem Drogeriemarkt.

Fertig ist die Bäuerin:


bauerin

Dann mussten wir für die Party natürlich auch noch was leckeres mitbringen:


schnegge

Die Schneckenaugen für die Hefezöpfe sind aus Wellpappe mit Wackelaugen. Süß, ne?

Noch einen zur Erdnuss-Schnute:

Als Oma und Opa beim Spielen sagten, sie seien zu alt, um sich ständig nach Frolleins Wünschen auf den Fußboden zu werfen antwortete diese:

„Nein, Oma Else ist alt. (Anmerk.d.Red.:das ist die kürzlich verstorbene Uroma) Ihr seid noch ganz NEU!“

Hihi.

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