Böhnchen


Feuchte Breirülpser sind viel ekliger als feuchte Milchrülpser.

Hatte ich vergessen.

Das Böhnchen hat heute den ersten Brei bekommen.

Das ist etwas früher als geplant (eigentlich wollten wir Weihnachten damit anfangen). Nur sprang sie mir in den letzten Wochen schon fast in den Teller, wollte beim Essen auch immer mit am Tisch sitzen, sabberte dabei was das Zeug hielt…

Kurz: ich konnte sie nicht guten Gewissens länger hinhalten.

Und da sie auch schlecht zunimmt hoffe ich jetzt auf die Macht des Breis 😉

Sie schien es jedenfalls sehr zu genießen, ließ sich das Zeuch auf der Zunge zergehen und strahlte mich an. Schöööööön!

Hoffentlich war das jetzt nicht nur beim ersten Mal so, sondern bleibt auch…

Breibild gibt´s keins, aber ein DumusstaufdemBauchliegenüben-Foto:


bauchbohne

Wieso das Kind immer motzt wenn´s geknipst wird hab ich leider noch nicht rausgefunden…
Da unterscheidet sie sich jedenfalls deutlich von der großen Schwester, die immer das strahlendste Lächeln anknipste, wenn sie eine Kamera erblickte.

Irgendwie kommt das Böhnchen hier im Blog etwas zu kurz, deswegen bekommt sie nun mal einen eigenen Post.

Tatsächlich ist das Kind nun schon fünf Monate alt! Und verglichen mit der Erdnuss damals völlig unterrepresentiert hier im Blog und ausserdem viel zu wenig fotofiert und gefilmt. Die armen Zweiten…da behaupten immer alle, man müsse Rücksicht auf die Erstgeborenen nehmen, aber ich finde, dass die kleineren Geschwister viel eher zu kurz kommen, immer nebenher laufen und nie die Eltern mal nur für sich haben.

Also, mein Böhnchen, das hier ist ganz allein Dein Beitrag 🙂

Nachdem die Dame die ersten drei Monate ihres Lebens entweder brüllend oder an der Brust verbracht hat (die zwei großen „Br“), wurde von einem Tag auf den anderen alles viel einfacher und entspannter. Komisch.

Ich kann jetzt auch mal Mahlzeiten zu mir nehmen, ohne gleichzeitig zu stillen. Die Welt geht nicht mehr unter, wenn ich das Zimmer verlasse. Die Stirn umwölkt sich nicht, sobald die Erdnuss sich über das Böhnchen beugt.

Was ist passiert?

Das Kind SPIELT.

Alles ist zum Spiel geworden, und das ist gleichbedeutned mit höchster Konzentration und harter Arbeit.

Harte Arbeit unterm Spielbogen, beim Schäkern mit der Erdnuss, mit den Händen in Mamas Gesicht und Haaren, mit Rasseln / Taschentuchpäckchen / Plastiklöffeln / allem Greifbaren…

Es ist herrlich, Dir zuzusehen, mein Kind!

Die Denkerfalte zwischen den Augenbrauen während rumprobiert wird, und dann dieses herrliche Aufleuchten des Blicks, wenn die Erkenntnis eintritt. (Hier hat die liebste Kollegin von allen auch gleich vehemente Ähnlichkeit mit Muddern bescheinigt…)

„Und darf ich auch mal die Kamera…?“, fragt das Kind:


harte-arbeit

„Später mein Schatz, wenn Du achtzehn bist“, antwortet die Mutter.

Wenn man schon die Klamotten der großen Schwester auftragen muss, möchte man doch wenigstens mal ein eigenes Paar Schuhe haben (und die Flatrate bei Zalando haben wir ja leider nicht gewonnen…).

Die Schdeffi hatte ein Einsehen, und hat der Dame ein Paar entzückende Schuhe genadelt. Damit wären wir mit den Schühchen von Petra ja schon bei zwei Paaren 🙂


chicinstrick

Vielen Dank, liebe Steffi!
Die wurden von den Spielgruppenmuddis schon ausgiebig bewundert . leider konnte ich ja nicht selber damit angeben…

…weiheils Kindleihein trihinken will *flöt*

Achtung: langer Post übers Stillen, einhändig getippt weil: Böhnchen hängt an der Brust.

Am Anfang war da ein schlappes Kind, schlapp durch eine Woche versuchter Geburtseinleitung und Neugeborenengelbsucht. Deswegen klappte das mit dem Stillen erstmal nicht so richtig – sie war einfach zu schwach, um ordentlich zu saugen und schlief die meiste Zeit.

So war ziemlich bald der Moment gekommen da es hieß sie habe zuviel abgenommen und ich müsse nun Fertignahrung zufüttern und ausserdem abpumpen (und das alle 3 h, tags wie nachts…).

Damit wurden wir denn auch nach Hause entlassen. Die Mahlzeiten sahen in den folgenden Wochen so aus: stillen, Abgepumptes zufüttern, Plastikmilch (schöner Begriff, danke Frau Blümel!) zufüttern, abpumpen für die nächste Mahlzeit. Mit wickeln, aufstoßen lassen und wieder einschläfern (damit überhaupt Zeit zum Pumpen ist) sowie den Flaschenkram spülen und sterilisieren locker eine Angelegenheit von 2 h. Und dann kann man direkt wieder von vorne anfangen.

Besonders spaßig nachts, wenn man dann zwei Stockwerke in die Küche hinabsteigen muss wegen besagtem Flaschenkram.

Mit den Wochen wurde das Böhnchen kräftiger und trank besser an der Brust, ich musste weniger zufüttern. Mit dem Überschreiten des Geburtsgewichtes kam das o.k. meiner Hebamme, die Plastikmilch zu reduzieren bzw. wegzulassen.

Aaaalso, dachte ich, dann auf die harte Tour! Wir haben uns eine Woche aufs Sofa gesetzt und nichts anderes getan als gestillt. Der Gatte fungierte als Butler und die Erdnuss, so sie denn auch mal was von Mama haben wollte, musste sich zum Vorlesen auf die jeweils „freie“ Seite quetschen.

Anstrengend wars, aber ein voller Erfolg: 260 g hat das Böhnchen in dieser Woche zugenommen!
Angespornt durch diesen Erfolg und die Tatsache, dass ich in dieser Nacht, als ich die Flaschen spülen wollte, die Treppe runtergefallen bin und mir fast das Schienbein gebrochen hätte, beschloss ich spontan, von jetzt an auch nachts voll zu stillen!

Das machen wir jetzt seit Montag und es klappt wirklich gut. Noch haben wir tagsüber keinen gescheiten Rhythmus und das Frollein hängt viel zum Schnuckeln an der Brust, aber das kriegen wir auch noch hin.

Ich hatte wirklich viele Zweifel, ob wir das hinkriegen würden. Reicht meine Milch? Schafft das Böhnchen das mit dem Saugen oder ist sie schon saugverwirrt durch die Flasche? Undsoweiterundsofort…

Und es gibt wirklich ziemlich viele Leute, die einem totalen Schmuh erzählen bzw. nicht sehr hilfreich sind was Stillunterstützung angeht, obwohl sie es besser wissen sollten (viel zu viele der Schwestern und Hebammen in der Klinik). Die ungeduldig sind, „mal eben“ dazwischengreifen, um das Kind anders anzulegen, die gepumpte Milchmenge abschätzig beäugen, einem sagen, dass man das ganz falsch macht etc.

Aber einige gibt es auch, die einen immer wieder ermuntern und die einen großen Anteil daran haben, dass wir es bis hierhin geschafft haben:

* die wunderbare Hebamme, die das Böhnchen auf die Welt geholt hat und dafür sorgte, dass die Dame so schnell wie möglich an die Brust kommt

*die nette Hebammenschülerin Anika, die immer Zeit un ein offenes
Ohr hatte. Nach dem ersten Abpumpen sammelte sie die 2 ml (!) sorgfältig mit einer Spritze aus der Pumpe als wärs flüssiges Gold, überreichte sie mir freudestrahlend und lobte mich.

*meine Nachsorgehebamme Elke, die immer gesagt hat, dass sie an uns glaubt und nie zweifelnd geguckt hat

*mein Göttergatte, der neben Muttivollversorgung den ganzen Haushalt geschmissen und die Erdnuss bespaßt hat

*die Erdnuss, die mit nur wenig Murren viel zurückgesteckt hat in letzter Zeit und eine liebevolle große Schwester ist

*das Böhnchen selbst!

DANKE!!!

(Mein Gott, ne Oscarrede isn Sch.. dagegen *ggg*)

Wer diesen Satz liest, hat bis zum Ende durchgehalten und wird hiermit zum besonders treuen Leser gekürt!

Ach ja, gestrickt hab ich auch: ungefähr 7 cm Zauberballstrumpf als das Böhnchen letzten Sonntag den Tatort verschlafen hat 🙂

Fürs Durchhalten:

diezwei

Zwei Wochen vor dem errechneten Termin und nach einwöchigem Klinikaufenthalt erblickte unser Frollein Böhnchen am 26.06.2010 um 01:36 h das Licht der Welt (naja, erstmal das der Kreißsaallampe…).


bocc88hnchen

Tatsächlich schaut die Dame sonst fast nie so kritisch, sondern zeichnet sich durch ein freundliches Wesen aus und lässt die Zärtlichkeiten der großen Schwester geduldig über sich ergehen.


erdbohne

Wir sind froh, dass der Geburtsmarathon mit einwöchigem Einleitungsversuch dann doch so ruhig ein Ende genommen hat. Zum Schluss ging es ganz flott, die Hebamme erwies sich als echter Glücksgriff, und dem Böhnchen ging es blendend 🙂

Auch die Mutti war schnell wieder auf den Beinen – schließlich muss das Leben mit Erdnuss ja auch weitergehen 😉
Beim Zweiten ist tatsächlich alles leichter und unkomplizierter, und man sieht alles soooooo viel gelassener!

Hier wird es nun erstmal eine Weile (noch) ruhiger werden. Ich hätte zwar noch strickiges aus dem Urlaub und der Klinik zu zeigen – ich weiss nur nicht, wann…

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